Mapping Susan Sontag

Kunst- und Atelierhaus Basis, Frankfurt 2013  l  Ballhaus Ost, Berlin 2013  l  German Stage Service, Marburg 2014

In Kooperation mit Heike Scharpff, Oliver Augst, Nicole Horny, Philipp Sebastian und Rosi Ulrich

Susan Sontag will alles: wildes Leben und politisches Engagement. Schriftstellerin und Künstlerin sein. Sie wird zu einer der wenigen weiblichen Intellektuellen, die Amerika seit den Sechziger Jahren aufmischen. So gilt sie bald als postmoderne Ikone des Weiblichen, als intellektuelles It-Girl.

Im Sinne Susan Sontags und ihrer Beschäftigung mit Happenings sprechen wir nicht von Bühnenbild, Bühnenraum, sondern von Umgebung – Environment. Die Kunst des „radikalen Nebeneinanders“ spielt ebenso eine Rolle, wie das Prinzip der Collage oder Assemblage – Glamour und Trash werden hart nebeneinander gestellt.

MAPPING SUSAN SONTAG untersucht Sontags immer neue Selbsterfindungen. Eine Komposition aus Originaltexten und Schlagzeug. Ein performatives Konzert, eine Installation.

lost pictures

Earlstreet Galerie, Darmstadt 2013

tape curtain  l  Videotapes, Holz  l  110 x 120 cm
family curtain  l  Stoff, Vorhangschiene, Leuchtstsoffröhre  l  250 x 120 x 25 cm
gold curtain  l  MPET-Folie  l  320 cm x 410 cm  l  installation view
latex curtain  l  Latex, Metall  l  13 x 29 cm
lp#13.1  l  Fotografie  l  10 x 13 cm
lp#13.2  l  Fotografie  l  50 x 70 cm

Verlorene Bilder. Die Arbeiten beschäftigen sich mit dem Verhüllen, Verdecken. Man sieht einen Vorhang, den man nicht öffnen darf, eine Installation aus Videobändern – auch auf ihnen befinden sich Bilder, auch sie kann man so nicht sehen. Der goldene Vorhang deckt ein Bild ab, das man nur durch ein Loch darin sehen kann. Im Mittelalter waren Christliche Kultbilder mit Tüchern und Vorhängen bedeckt weil nach damaligem Verständnis der dargestellte Heilige als Person tatsächlich im Bild präsent war. Und Leonardo da Vinci, obwohl aufgeklärter Vertreter der Renaissance erkennt die Macht des Bildes, indem er auf einem Zettel den Spruch notiert: Nicht enthüllen, wenn Dir die Freiheit lieb ist, denn mein Antlitz ist Kerker der Liebe. Wenn man das Bild also enthüllt, muss man mit dem Verlust der Freiheit rechnen, lässt man es verhüllt, bewahrt man die Freiheit auf Kosten eines Erlebnisses.

http://earlstreet.org/

Jackie B.

Theater Oberhausen 2012

Regie: Heike Scharpff  l  Dramaturgie: Hannah Schwegler  l  Text: Kai Ivo Baulitz

 
 
 
 
 
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
Foto: Birgit Hupfeld
 
 

Jackie B. ist ein Spiegel der Welt, in der sie lebt. Sie ist der psychische Zustand einer unsicher gewordenen Gesellschaft, in der das soziale Netz zerrissen ist. Bis in die 1960er Jahre vom medizinischen Personal als Sammeldiagnose für besonders schwierige Patienten genutzt, die weder Neurose noch Psychose zu haben schienen, ist das Störungsbild „Borderline“ inzwischen sehr viel besser untersucht und somit klarer diagnostizierbar. Und Jackie B.? An dem Abend, bevor sie in die Klinik kam, bevor sie zum ersten Mal über die Grenze gegangen ist, da wollte sie nicht sterben. Sie wollte Karussell fahren.

Hannah Schwegler

Attacke Alter!

Theater Oberhausen 2011

Regie: Heike Scharpff  l  Dramaturgie: Hannah Schwegler  l  Text: Heike Kortenkamp

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Foto: Birgit Hupfeld

Wir werden gesehen haben, wir werden besessen haben, wir werden geliebt haben, wir werden gegangen sein, wir werden gesprochen haben, wir werden gedacht haben, wir werden gelacht haben, wir werden geweint haben, wir werden versucht haben, wir werden gesungen haben wir werden getanzt haben, wir werden geküsst haben, wir werden gesehen worden sein.
Frau Schlaghecke: Also, wir gehen?
Alle: Gehen wir.
Sie gehen nicht von der Stelle. Die Wand fährt vor die stehenden Spieler, bis sie verschwunden sind. Ende.

Der Kick

Schauspiel Leipzig 2007

Regie: Heike Scharpff  I  Text: Andres Veiel