HLR LICHTENBERG1 (in situ)

Technische Universität Darmstadt, 2018

Kunst am Bau, Lichtinstallation an der Fassade des Hochleistungsrechners der Technischen Universität Darmstadt, Campus Lichtwiese
Pixelfont von Lucas de Groot

Foto + Video: Moritz Bernoully
Campus Lichtwiese
Gebäude L5|08

Günter-Behnisch-Straße 4
64287 Darmstadt

Das Gebäude L5|08 auf dem Campus Lichtwiese beherbergt seit 2013 den Lichtenberg-Hochleistungsrechner der Technischen Universität Darmstadt, der fast eine ganze Etage des Bauwerks füllt. Die Lichtinstallation an der Fassade des Gebäudes steht sinnbildlich für die Rechenprozesse, die im Inneren des Gebäudes ablaufen. Deren Grundlage bilden Binärcodes. Mittels Binärcode können auch Informationen auf eine Fläche, bestehend aus einzelnen Leuchtelementen, übertragen werden.

Der Titel der Installation bezieht sich auf den Namensgeber des Hochleistungsrechners, Georg Christoph Lichtenberg, der 1742 in Ober-Ramstadt bei Darmstadt geboren wurde, in Darmstadt zur Schule ging und in Göttingen studierte, forschte und lehrte. Lichtenberg ist heute vor allem für seine schriftstellerischen Arbeiten bekannt. In sogenannte „Sudelbücher“ notierte er ein umfangreiches aphoristisches Werk, das ihn als vielseitig interessierten und ironisch-humorvollen Menschen zeigt. Viele Gedanken Lichtenbergs lesen sich erstaunlich aktuell. Für die Texte, die auf der Lichtinstallation „HLR Lichtenberg1“ erscheinen, wurden vor allem Gedanken über Lehre, Forschung und das universitäre Leben ausgewählt; aber auch dem pointierten Witz und dem Absurden wird Beachtung geschenkt. Die an den heutigen Sprachgebrauch angepassten und teilweise fragmentierten Sätze füllen einen Tag.

In Lichtenbergs Schriften findet sich ein erstaunlicher Gedanke, der sich zumindest als Vorahnung des Internets und seiner Möglichkeiten der grenzenlosen, nicht an physische Medien gebundenen Kommunikation begreifen lässt. Diese Vision macht für Karwath+Todisko einen Teil des Reizes aus, die mehr als 200 Jahre alten Schriften in einen zeitgenössischen Kontext zu stellen, wie es nun mit dem Kunstwerk geschieht: „Was mich allein angeht denke ich nur, was meine guten Freunde angeht sage ich ihnen, was nur ein kleines Publikum bekümmern kann schreibe ich, und was die Welt wissen soll wird gedruckt. […] Wäre es möglich auf irgend eine andere Art mit ihr zu sprechen, daß das Zurücknehmen noch mehr stattfände, so wäre es gewiß dem Druck vorzuziehen.“
(Lichtenberg, Georg Christoph, Sudelbücher l, Heft B [272], Promies, Wolfgang (Hrsg.), München 1968. Schreibung nach der Quelle.)

Die Installation an der Ostfassade des Gebäudes besteht aus 96 einzelnen Leuchtelementen, die in einem Raster (12 x 8 Elemente) angeordnet eine große Leuchtfläche bilden. Auf diesem Raster werden Lichtenbergs Gedanken als 8-stelliger Binärcode angezeigt. Im Wechsel mit diesem nicht direkt lesbaren Code erscheint der Text auch als lesbare, laufende Pixelschrift. Der dafür verwendete Pixelfont ist in Zusammenarbeit mit dem renommierten niederländischen Schriftengestalter Lucas de Groot entstanden, der unter anderem auch den Font „Calibri“ schuf.

Silke Paradowski, TU Darmstadt

ATTENTION ON INTERESTS OF 4 SUBJECTS (group)

Basis Projektraum, Frankfurt 2017

Gruppenausstellung mit Markus Heller, Annabella Spielmannleitner und Vanja Vukovic

www.basis-frankfurt.de  |  www.basis-frankfurt.de/de/offener-projektraum

family curtain#2 l Stoff, Holz, Metall, Licht l 250 x 155 x 165 cm

Du wirst nie erfahren, ob ich das Blatt berührt habe! Gregor l weißes Papier, 130 g, 29,7 x 21 cm

Ich zeige dort einen Vorhang aus meinem Elternhaus, mit dem ich schon öfter gearbeitet oder den ich als Hintergrund für Videoarbeiten benutzt habe. Wenn man die Dinge aus meinem Elternhaus als Berührungsreliquien sieht, dann ist es genau das, was ich da noch hinzufügen möchte: eine weitere Berührungsreliquie.

Ich würde gerne ein DIN A4-Blatt (gerahmt) hinzufügen, das ein Künstler angefasst hat, der Anteil an der Initialzündung meines künstlerischen Schaffens hat. Ich bitte Dich, das leere DIN A4 Blatt, das ich Dir zusende in den frankierten Briefumschlag zu stecken und an mich zurück zuschicken.

 

 

MODEST MONUMENTS

saasfee*pavillon, Frankfurt 2017

Andrea van Reimersdahl  l  Karwath+Todisko

Karwath+Todisko | BLACK | Holzleisten, Scheinwerfer, Relais, Papier, Maße variabel

Karwath+Todisko | BLACK | Holzleisten, Scheinwerfer, Relais, Papier, Maße variabel

Karwath+Todisko | BLACK | Holzleisten, Scheinwerfer, Relais, Papier, Maße variabel

Karwath+Todisko | White Tie | Stahl, Pulverbeschichtung, Wandfarbe Tribute to Vinyl, 123 cm x 130 cm x 40 cm

 Karwath+Todisko | Black Painting | Andrea van Reimersdahl | 1g 3s 4w

Andrea van Reimersdahl | ad hoc (zu diesem)

Andrea van Reimersdahl | ad hoc (zu diesem) | Karwath+Todisko | Black Drawing

Karwath+Todisko | SLIGHT | Ventilatoren, PE-Folien, Relais, Maße variabel

Fotos: Moritz Bernoully

Modest Monuments ist die zweite gemeinsame Ausstellung von Karwath+Todisko und Andrea van Reimersdahl. In 2016 bespielten sie die Kunsthalle am Hamburger Platz nahe der Weissensee Kunsthochschule Berlin, wo sich ihre Wege im Studium kreuzten.

Im saasfee*pavillon in Frankfurt treffen ihre Arbeiten erneut aufeinander und verdichten sich zu einem neuen Raum, der von Vergänglichkeit und Transformation, Leichtigkeit und Bewegung zeugt. Immaterielles und Flüchtiges wird visuell erfahrbar gemacht. Die Ausgangspositionen der Künstlerinnen sind der Raum und die Zeichnung.

www.andreavanreimersdahl.com  l  www.todisko.com  |  www.saasfee.de

Die Ausstellung Modest Monuments wird gefördert durch das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main und dem hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Der saasfee*pavillon wird u.a. durch die Hessische Kulturstiftung gefördert.

VICE VERSA

Designhaus Darmstadt 2017

Gruppenausstellung der Lehrbeauftragten des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt

Documentary – Mapping Susan – Golden | Fotoprint auf Alu-Dibond, 110 x 140 cm

Foto: Stefan Bayer

 

SLIGHT SHOW

Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin 2016

Andrea van Reimersdahl  l  Karwath+Todisko

slight-showl_karwathtodiskoKarwath+Todisko | TAPE CURTAIN INVERS
Folien, Scheinwerfer, Relais, Motoren, Sound | 340 cm x 600 cm x 450 cm

04_slight-show_van-reimersdahl_karwathtodiskoAndrea van Reimersdahl |  Um den Morast zu umgehen, gingen wir in Richtung Osten | Karwath+Todisko | TAPE CURTAIN INVERS

SlightShow-Ansichrt_SW Seite_siteAndrea van Reimersdahl | Um den Morast zu umgehen, gingen wir in Richtung Osten | Karwath+Todisko | SLIGHT

SlightShow_Slight_karwath-todisko_siteKarwath+Todisko | SLIGHT | Folien, Ventilatoren, Relais, 340 cm x 600 cm x 110 cm

SlightShow-Slight+Model_site
Karwath+Todisko | SLIGHT | Andrea van Reimersdahl | Ivonne Dippmann | Escapes

Fotos: Annette Hauschildt

Andrea van Reimersdahl und Karwath+Todisko sind Absolventinnen der Weissensee Kunsthochschule Berlin. Ende der 90er Jahre kreuzten sich hier ihre Wege. Es entstanden unabhängige und doch verbundene Arbeiten, in denen der jeweils Andere erschien. Seitdem blieb ein begleitendes, gegenseitiges Interesse  bestehen.
Aktuell schaffen die Künstlerinnen Arbeiten, die Material, Raum und Betrachter zueinander in Bezug setzen. Sie beschäftigen sich in Ihren Werken auf unterschiedliche Weise mit den Themen Vergänglichkeit und Leichtigkeit. Ihre Ausgangspositionen sind verschieden: der Raum und die Zeichnung. In der Kunsthalle am Hamburger Platz treffen die Arbeiten mit ihren thematischen Überschneidungen aufeinander und entfalten eine neue Präsenz.

www.van-reimersdahl.com  l  www.todisko.de  l  www.kunsthalle.kunsthochschule-berlin.de

Die Ausstellung SLIGHT SHOW inklusive Katalog wird gefördert durch das Bezirksamt Pankow von Berlin, Amt für Weiterbildung und Kultur, Fachbereich Kunst und Kultur, sowie durch die Mart Stam Gesellschaft, Förderverein der weissensee kunsthochschule berlin. Die Kunsthalle am Hamburger Platz wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der weissensee kunsthoch­schule berlin, sowie der Gesobau.

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DUELL

Staatstheater Darmstadt 2015

03_duell©karwath+todisko

Die Arbeit ist im Rahmen des Datterich Festivals entstanden und setzt sich mit dem Dilemma des Duells auseinander: Sobald man gefordert wird, gibt es kaum eine Möglichkeit sich dem Duell ohne Ehrverlust zu entziehen. Die Installation fordert den Betrachter auf, selbst zum Akteur zu werden.
An einer Spiegelwand sind schwarze Ballons befestigt. Davor liegen gut sichtbar Stecknadeln. Mit jedem zerstochenen Ballon wird das Spiegelbild des Akteurs mehr und mehr sichtbar. Im Moment des Erschreckens sieht er sich im Spiegel als sein eigener Duellpartner.
Die zerstochenen Ballons fallen auf den Boden, die Geräusche der Aktion werden aufgenommen und im weiteren Verlauf der Ausstellung bearbeitet wiedergegeben. Der Verfall gehört zur Installation und soll nicht beseitigt werden. Es entsteht das Bild eines verlassenen Schlachtfelds.

Polystyrolspiegel, Holz, Latex, Klebeband, PAR-Strahler, Soundsystem, Sound

 

GOLDEN#1

Architektursommer Rhein Main #2 2014

03GOLDEN_1.2_karwath-todisko

04GOLDEN_artmapp

Zu bedrohlichem Sound schweben die goldschimmernden Objekte von in einer der ehemaligen Schutzkammern des Atomschutzbunkers am Karolinenplatz. Ein junger Mann schneidet ruhig und konzentriert an den sinkenden Objekten Folie ab, dann schweben sie wieder empor. Karwath+Todisko experimentiert mit verschiedenen Raumsituationen: sei es im Bunker, wo durch die niedrige Deckenhöhe und den Betonbau schon ein an sich beklemmender Raum vorherrscht, oder während des Sommerfestes im Kunst Archiv Darmstadt, wo sich die frei durch die Räume schwebenden Objekte GOLDEN#2 auch gegen ein Durchgangspublikum behaupten können. (…)

„Was muss ich ändern, damit etwas seltsames entsteht?“ fragt sich die Künstlerin beim Konzipieren. Was dann entsteht lässt sich anschließend schwer in Worte fassen, ist atmosphärisch unglaublich dicht. Verlangt nach Stille und Konzentration.

Julia Reichelt für Artmapp

karwath+todisko artmapp1

 

MPET-Folie, Latex, Helium, Sound
Performer: Bas Kahlert